Eine Geschichte aus dem Leben einer deutschen Mittelstandsfamilie.
Als unser kreativer Kopf Martin Mahl im Winter 2012/2013 die Romanvorlage schrieb, lag ihm viel daran, die Handlung in einem erfundenen, aber doch vertrauten Umfeld aufzubauen. Lebenserfahrungen aus dem engeren und weiteren sozialen Umfeld flossen in seine Arbeit mit ein, während er immer darauf bedacht war, Belehrungen zu vermeiden und zum Nachdenken anzuregen. Beim Schreiben wurde Martin bewusst, dass es zweierlei Arten gibt, eingesperrt zu sein – sowohl eine körperliche, als auch eine seelische. Diesen Aspekt herauszuheben war eine sehr spannende Herausforderung. Bei der nachfolgenden Erarbeitung des Musicals und insbesondere der Lieder wurde dieser Aspekt zum Hauptthema.
An dieser Stelle möchte wir uns bei allen Beteiligten bedanken, die über Monate mit viel Engagement einen wahren Marathon absolvieren mussten. Ein ganz besonderer Dank gilt Dominik Zimmermann, der sich die Geschichte regelrecht einverleibt und manche Nacht durchgearbeitet hat, um in uns allen einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen.
Vorwort von Dominik Zimmermann: Martin hat mich gefragt, ob ich einen kurzen Text mit meinen Gedanken zu „Eingesperrt“ schreiben könne. Diese Zeilen hier sind das Ergebnis mehrstündigen Kopfzerbrechens. Und das ist es eigentlich, was an „Eingesperrt“ aus meiner Sicht am Auffälligsten war, ob bei den Proben oder der Konzeptregie: 1/2 Seite Text = 3 Stunden Arbeit.
Ich denke, was mich dazu getrieben hat, den Darstellern und mir selbst einen derartigen Aufwand zuzumuten, war zum einen der Wille, dem Werk und der Vision eines guten Freundes gerecht zu werden. Zum anderen wollte ich, dass zu spüren ist, dass wir dieses Stück und damit auch unser Publikum ernst nehmen. Denn welches größere Kompliment kann man seinem Publikum schon machen?
Zum Inhalt:
An diesem Mittwochmorgen wartet das Scheidungsgericht vergeblich auf Elisabeth und Philipp Kleist. Beide sind verhindert, denn sie wurden eingesperrt … von ihren eigenen Kindern! Der Zeitraum ist klar abgesteckt: fünf Tage, die sie nutzen sollen, um endlich miteinander zu reden.
Nicht nur für die Eltern werden diese fünf Tage unvergesslich. Auch für Emily und Henne beginnt eine Odysee – eine unerwartete Reise zum eignen Ich, die sie für immer verändern wird …
Portraits
»Ja, ich weiß, es ist krass. Immer heißt es wir sollen Initiative zeigen, aber zeigt man mal Initiative, ticken alle plötzlich aus! Für mich war die Sache klar. Jetzt hab ich natürlich jede Menge zu tun und Ronja ist nur bedingt hilfreich. Die bekommt schon Panik, wenn sie auf Noah aufpassen muss. Noah – der weiß ja gar nicht, was so alles abgeht, noch nicht mal das mit Ronja … Opa Helmut ist misstrauisch geworden. Ich denke, er ahnt was. Und dann noch die Sache mit Emely. Weshalb klopft sie gerade jetzt an unsere Tür? „Jonas, ich soll fragen, ob dein kleiner Bruder bei meinem kleinen Bruder übernachten kann?“ – Was soll ich davon halten? Die ist noch nie zu uns gekommen, um so was zu fragen. Ronja meint, sie will was von mir. Wie das klingt. Als könnte man etwas von sich abtrennen und weggeben. Mal sehen, wo das alles hinführt. Auf jeden Fall bereue ich nicht, was ich getan habe. Ich bin der Initiator! Ich bin die Initiative! Ich bin … ganz schön verrückt!!! Ha, ha – echt lustig, Jonas. Dein Humor ist beinahe so bescheiden wie der deines Vaters. Muss mich jetzt wieder auf die Sache konzentrieren. Das wird ‘ne echt lange Woche …«
»Ich fasse nicht, dass er das gemacht hat. Er war doch immer ein braver Junge, beinahe schon zu brav. Ronja sagt sogar, er wäre langweilig, was nicht gerade nett ist. Bruder und Schwester schenken sich im Teenageralter nun mal nichts … Aber jetzt … ich denke, er hat inzwischen sogar Ronja vom Gegenteil überzeugt. In diesem Exil ist’s nicht gerade fürstlich. Dieses ständige Brummen nervt und der Gestank sowieso. Das „Bett“ könnte auch bequemer sein. Und der Zimmerservice – dafür gibt’s sicher kein Trinkgeld! Wie viele Sterne waren hier angegeben? Elli, DU machst Scherze?! Eigentlich passt das doch gar nicht zu dir! Hab ich jetzt schon den gleichen schlechten Humor wie er? Was ist nur los? Liegt es an meinem Stolz? Man darf doch Stolz sein, oder? Was wäre das Leben ohne ein Recht auf Selbstachtung? Nun ja, vielleicht sollte ich den Wein trinken. Alleine! Am besten in einem Zug, damit ich zumindest für eine Nacht all dem entfliehen kann. Hab ohnehin lange genug geteilt, jetzt wird’s Zeit an mich zu denken. Prost Elli!«
»Irgendetwas geht bei meinen Lieben vor! Habt ihr schon mal das Gefühl gehabt, ihr betretet einen Raum und jeder spielt dir etwas vor? So geht es mir nämlich zurzeit, wenn ich in die Wiesenstraße 23 komme. Vorhang auf und THEATER! Jonas denkt wohl, ich habe nichts Besseres zu tun als ständig Bier zu trinken. Ach, was redest du, Helmut. Nein, denkt er natürlich nicht. Jonas tut sein Bestes, wahrscheinlich mehr, als ich getan habe. Ich war ja froh, dass jemand die Lücke füllt, die meine Ilona hinterlassen hat. Dass alles so gekommen ist, wie es gekommen ist, damit hat auch sie nicht gerechnet. Verdammt, ich würd mich später gerne an Ellis Tisch setzen … Aber Jonas, irgendetwas verheimlicht er mir.
Immer ist er angespannt, so kenne ich ihn gar nicht. Früher hat er nur an seine Gitarre gedacht. Und Ronja, die geht mir schon seit Wochen aus dem Weg, als fürchte sie unangenehme Fragen. Nur Noah verhält sich bei seinem Opa Helmut noch normal. Und doch… Das Theaterstück läuft und ich bin mittendrin oder tauche zumindest ab und an auf, um die Handlung voranzutreiben – so kommt es mir zumindest vor. Was geht nur vor bei meinen Lieben …?«
»Ich sag ja schon immer, dass da bei den Kleists etwas nicht mit rechten Dingen zugeht und seit ein paar Tagen ist alles komisch, denn der Postbote, der mit den kurzen Haaren, nicht der mit den gefärbten blonden, nein, der Kleine, der immer so komisch hinkt und diese abgewaschenen Hosen anhat, der hat diese Woche schon das dritte Mal ein Paket gebracht, nicht, dass ich nicht auch mal etwas bei QVC bestellte, die haben ja auch immer günstige Sachen mit tollen Rabatten, und dann sag ich mir immer, Frau Kleefeld, da musst du jetzt zugreifen, denn wer weiß, wie lange es das Angebot noch gibt, nicht auszudenken, wenn ich es verpassen würde, so ein Angebot kommt ja nicht alle Tage, aber um auf die Kleists zurückzukommen, die Mutter hab ich jetzt schon eine Weile nicht gesehen, der Vater ist ja klar, aber die Mutter, seltsam, und Jonas war gestern ganz schön kaltschnäuzig zu mir, wo ich doch immer so freundlich bin und für sie Pakete entgegen nehme, dabei bin ich ja immer eher zufällig auf dem Gehsteig wenn der Postbote kommt, aber das mit den Kleists, die verbergen doch irgendetwas, jetzt, wo sich alles so entwickelt hat …«
»Weiß jetzt echt nicht, was ich sagen soll. Was ich sag ist falsch. Ro ist für mich der Hauptgewinn – ich hoff‘, sie weiß das. Wahrscheinlich nervt es sie nur, dass ich sie immer ansimse, aber nach allem, was war … Ob ich mal zu ihr gehen soll? Vielleicht hat sie nur ihre Tage – sagt mein Bruder jedenfalls. Ich soll sie in Ruhe lassen, bis sie wieder „normal“ tickt. Glaube irgendwas andres läuft hier. Hoffentlich hat sie keinen andern. Mit den Reden hab ich’s nicht so. Was soll das viele Quatschen auch bringen. Sie weiß doch, dass ich sie mag! Vielleicht ist ja ihr Handy kaputt und sie meldet sich deswegen nicht. Ich glaube, ich geh doch mal zu ihr … Hab ganz vergessen, bin der Henne, Ronjas Freund …«
In „Löcher am See“ hatte Nico Kullmann die Hauptrolle. In unserem neuen Musical zeigt er, dass auch eine kleinere Rolle eine Botschaft vermitteln kann …
Die Mitwirkenden
Darsteller:
Elisabeth „Elli“ Kleist
Philip Kleist
Jonas Kleist
Ronja „Ro“ Kleist
Noah Kleist
Emily Fein
Helmut Kleist
Tante Miriam
Frau Kleefeld
Henrik „Henne“ Zapf
Brigitte Würz
Frau Jüngers
Lisa Schreiber
Thomas Stork
Johannes Schlindwein
Emilia Steiner
Isai Milbich
Amelie Mahl
Mario Gröger
Emely Mahl
Claudia Gauweiler
Nico Kullmann
Sandy Löhlein
Jo Manon Mahl
Hinter den Kulissen:
Souffleuse
Maske
Frisuren
Kostüme
Licht
Ton
Bühnenbau
Verpflegung
Abendkasse
Pressearbeit
Musik und Liedtexte
Vocal Coaching & Interims-Regie
Funkmikrofone
Ramona Stegmüller
Carola Mahl
Gerlinde Brehm
Ensemble
Florian Oberacker, Martin Bachsteffel
Matthias Mail, Martin Bachsteffel
Martin Mahl, Thomas Schott
Verpflegung, Helfer Wolfgang und Martina Schlindwein, Lioba Abendeh, Sabine Stork, Claudia Hoffmann, Sabine Gröger-Heger, Bernhard & Simon Mahl, Karin & Andreas Krämer, Sarah Grund, Carina Askani, Susanne Kullmann, Sandra & Tobias Mahl, Melanie Mail, Elena & Udo Gentner
Wolfgang Schlindwein, Achim Milbich, Jasmin & Uwe Herzog, Andreas Krämer
Martin Mahl
Martin Mahl und die Klimpermimen-Band
Jo Mahl
Miriam Zimmermann, Rouven Day
Projektleitung:
Regie
Theaterkonzept
Musikalische Leitung
Dominik Zimmermann
Martin Mahl, Dominik Zimmermann, Thomas Schott, Evi Oechsler-Mahl
Martin Mahl
Klimpermimen-Band:
Gitarre
Bass
Klavier, Keyboards, Akustikgitarre
Keyboards
Schlagzeug & Percussion
Background Vocals
Udo Hirschinger
Thomas Schott
Martin Mahl
Evi Oechsler-Mahl, Jochen Hoffmann
Chris Eckert
Evi Oechsler-Mahl, Jo Mahl, Sandy Löhlein, Emely Mahl, Amelie Mahl, Mario Gröger, Nico Kullmann
Die Klimpermimen möchten sich bedanken bei:
Der Theatergruppe PAROLE für die Unterstützung, Bernhard und Simon Mahl für das Plakatieren, sowie dem Kloster Waghäusel und „tanzart & yoga“ (Jasmin Herzog und Judith Gentner) für die Probemöglichkeiten.
Blumen Mahl und Buchhandlung Marita Bauer für den Kartenvorverkauf, dem Hausmeisterteam des Pfarrsaals Wiesental, Florain Mahl für die Filmaufnahmen, Martin Bachsteffel für seine logistische und technische Unterstützung (Licht & Ton) und Jochen Hoffmann für die Erhaltung unserer Homepage.
Und natürlich bei allen Partnerinnen, Partnern und Familien unserer Aktiven, die immer wieder bereit sind, unser Engagement mitzutragen!